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Gemeinsam mit Dr. Dieter Anderle wurde eine Mappenedition mit ausgesuchten Arbeiten von Norbert Drienko herausgegeben. In einer Leinenmappe werden je ein Beispiel der Tuschezeichnung und der Aquarelle/Gouachen zusammengefasst, neben einer Biografie und einem Text von Dr. Peter Baum.

Norbert Drienko, Selbstportrait, 1982, Öl/Leinwand, 101 x 81 cm

Am 25. August 1030 wird Norbert Drienko als drittes Kind einer Bergarbeiterfamil in Fülek (Slowakei) geboren. 1939 übersiedelt die Familie nach Böckstein, um nach Gold zu graben. Norbert spielt Klarinette bei der Knappenmusik.

Sein zeichnerisches Talent ist unübersehbar, Lehrer nehmen Kontakt zu Prof. Paul Ikrath auf, dieser empfiehlt ein Kunststudium in Wien. Von 1952 bis 1956 studiert Drienko bei Prof.in Hilde Schmidt-Jessler und schliesst mit Auszeichnung ab. Von 1957 bis 1963 absolviert Norbert Drienko ein weiters Kunststudium, diesmal bei den Professoren Alfons Ortner und Herbert Dimmel in Linz. Bereits 1962 beginnt er in der Neuen Galerie der Stadt Linz zu arbeiten und bleibt dort bis zu seinem frühen Tod 1985 beschäftigt.

"Landschaftskomposition", Tusche , 1962, 50 x 60 cm
1959 bezieht Drienko ein Atelier im Egon-Hofmann Haus (Im Dörfl). Später wird er mit Franz Blaas, Gotthard Wagner im selben Häuschen am Kapuzinerberg wohnen.

Peter Baum schreibt über den Künstler:

Es ist der feinnervige Duktus der mit der Feder in schwarzer Tinte ausgeführten Zeichnungen, die den größeren Teil des auf die Landschaft fixierten Œvres von Norbert Drienko ausmachen. In ihnen entwickelt der früh verstorbene Künstler eine sensible Dynamik des Striches, der sich in der Tektonik des Blattes stellenweise verdichtet und in ausgleichender Gewichtung Flachland und Hügel im freien Spiel der Kräfte fixiert.

"Liegender weiblicher Akt", Rötel, 1980, 42.8 x 62.6 cm
Weiters schreibt Peter Baum:

Dunkler, verschlossener und in ihren Strichgefügen deutlich verdichteter, ja da und dort von einer gewissen Ausweglosigkeit gekennzeichnet, die sich in Flächen, kleinen Tümpeln und Überlagerungen andeuted, beweist ein weiters Konvolut seiner oft stark dem Terrestrischen, Erdhafte zugetanen Blätter, wie sehr Drienko sein Gesichtsfeld erweitert und in Gestus und Duktus schwarzer Schichtungen und Schriftgefüge jeder radikalen Phase der Moderne nach 1945/50 zuordnet, die in dichter Überlagerung und Übermalungeneines auf den Einsatz von Farbe weitgehend beziehungsweise ganz verzichtenden existenziellen Malakts hinarbeitet, ohne dass die "Auslöschung der Malerei ", von der Arnulf Rainer in frühen Jahren sprach, je ganz gelang.

"Thomasroith", Aquarell, 1963, 50 x 65 cm

"Liegender weiblicher Akt", Bleistift, 1977, 42.7 x 62.7 cm
Gemeinsam mit Dr. Dieter Anderle wurde eine Mappenedition mit ausgesuchten Arbeiten von Norbert Drienko herausgegeben. In einer Leinenmappe werden je ein Beispiel der Tuschezeichnung und der Aquarelle/Gouachen zusammengefasst, neben einer Biografie und einem Text von Dr. Peter Baum.